Die “Tour meines Lebens” – Tag 7 (Neunkirchen a. Brand)

Heutige Etappe: 39,3 km
Gesamtstrecke: 633,4 km
Fahrtzeit (netto): 02:18 Stunden
Ø Geschwindigkeit: 17,1 km/h
310 Höhenmeter

Übernachtung in Neunkirchen a. Brand (bei Bettina & Jürgen)


Freitag, 31.07.2020 – Nach einer sehr ruhigen Nacht, die um 05:30 Uhr mit den ersten Sonnenstrahlen bereits zu Ende war, startete ich um 06:30 Uhr bei sehr kühlen Temperaturen. Es war sogar so frisch, dass ich komplett mit langen Klamotten losfahren muss. Das lag aber auch daran, dass Heiligenstadt vom fränkischen Jura eingebettet im Tal liegt.

Zunächst galt es aber, mich zu stärken steuerte zunächst eine Metzgerei und anschließend eine Bäckerei mit frischem Kaffee in Heiligenstadt auf. In der Metzgerei wollte ich schon nachfragen, ob es hier einen Peter gibt (der Name fiel mir beim schreiben wieder ein), denn mit ihm hatte ich als Kind sehr oft gespielt und seinen Eltern gehörte damals diese Metzgerei. Aber irgendwie fand ich dann doch nicht den Mut, wobei es sicherlich sehr interessante Gespräche gegeben hätte. 

Danach fuhr ich zum Familienzentrum, in dem meine Eltern als Hausmeister tätig waren und bevor ich den Stüchter Berg hochfuhr, wollte ich ein Foto machen von diesem Anstieg, den ich als Schulkind immer so gehasst hatte. Dabei fuhr ich auch an dem Elternhaus von Elke vorbei, von der ich weiß, dass sie nun in Ebermannstadt wohnt. Als ich für das Foto anhielt, stand eine Frau auf dem Balkon von dem besagten Haus und fragte mich, ob sie mir helfen könnte. Ich lehnte dankend ab, erwähnte kurz was meine Mission ist und fuhr dann weiter. Als ich schließlich wieder den Berg runter kam, las ich auf dem Türschild von der Frau die mich angesprochen hatte den Nachnamen von Elke und ich fragte mich, ob die Frau möglicherweise ihre Mutter gewesen sein könne. Allerdings kam mir die Frau doch etwas zu jung vor, denn sie müsste mittlerweile auch schon auf die 80 zugehen und auch hier hatte ich nicht den Mut. Vielleicht hätte ich es tun sollen, genauso wie in der Metzgerei, aber wer weiß, wofür es gut war, dass ich es nicht getan hatte.

Anschließend verließ ich Heiligenstadt und folgte dann dem Tal entlang des Flusses Leinleiter Richtung Ebermannstadt. Nachdem die Sonne sich immer mehr ins Tal schob wechselte ich bereits um 08:45 Uhr dann sehr schnell auf kurze Klamotten und die Sonnencreme sollte ab heute mein ständiger Begleiter werden.

Bei der Umziehpause wurde ich von einem Mann angesprochen, der ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen (Recklinghausen) kam und seit 3 Jahren hier wohnte. Auch hier wieder, wie schon in den vergangenen Tagen, die üblichen Fragen und ich bekam seine volle Anerkennung für mein Vorhaben.

Schneller als erwartet erreichte ich schließlich Ebermannstadt und wollte mich auch eventuell mit Elke C. treffen. Bei einem kurzen Verpflegungsstop schrieb ich sie per Whatsapp an, aber leider musste sie arbeiten und daher platzte die Verabredung, über die ich mich auch riesig gefreut hätte. Somit ging es dann zügig weiter in die Umgebung von Neunkirchen am Brand, wo mein Nachtlager bei Bettina und Jürgen schon auf mich wartete.

Das Höhenprofil war anspruchsvoller als erwartet und da ich nur noch rund 30% Akku hatte, musste ich wieder auf meine Muskelkraft setzen. Aber schließlich erreichte ich auf der letzten Rille meine Übernachtungsmöglichkeit und die Freude war groß Bettina wieder mal nach langer Zeit zu treffen. Wir unterhielten uns noch lange über die gemeinsame Schulzeit, Schulfreunde und all die ganzen Erlebnisse aus unserer Jugend und je länger wir zusammen saßen, umso so häufiger fielen mir sehr zu meiner Schande die Augen zu. Bettina schickte mich daraufhin fürsorglich ins Bett und einem heftigen Powerschlaf von fast einer Stunde, war ich wie ausgewechselt.

Am Abend kam schließlich ihr Mann Jürgen von einem Ausflug mit seinen Modelflugfreunden zurück, wir grillten und ließen den Abend mit tollen Gesprächen ausklingen. Leider war der Tag für all die Erinnerungen und Gespräche viel zu kurz, wir versprachen uns aber, dass wir mal gemeinsam campen gehen bzw. ich sie mit meiner Frau und dem Wohnwagen in der fränkischen Schweiz besuchen komme. Bettina bot mir zwar an, dass ich auch noch gerne eine Tag länger bleiben könnte und ich hätte die Einladung auch zu gerne angenommen. Aber ich hatte mich schon für den nächsten Tag mit meinem Bruder Karsten in Hersbruck verabredet. Er freute sich schon seit Wochen auf meine Besuch und hätte es nicht verstanden, wenn ich erst einen Tag später gekommen wäre.

Insgesamt war es ein total schöner Tag, auch wenn ich mittlerweile komplett ko war. Gegen Mitternacht verabschiedete ich mich in mein Bett um ausgeruht in den nächsten Tag zu starten.

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