Die “Tour meines Lebens” – Tag 3 (Arnstein)

© Pixxelkunst made by Dirk Draewe

Heutige Etappe: 113 km
Gesamtstrecke: 305,8 km
Fahrtzeit (netto): 05:65 Stunden
Ø Geschwindigkeit: 19,0 km/h
1.180 Höhenmeter
Übernachtung in Arnstein (bei Kalle)


Montag, 27.07.2020 – Im Gegensatz zu gestern, kam ich heute schon deutlich früher los, nämlich ganz genau um 07:30 Uhr. Die Nacht war OK, wenn auch etwas frisch, aber das lag auch daran, daß ich mein Zelt direkt am Main aufgebaut hatte. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, aber irgendwie hatte ich daran gar nicht gedacht.

Mein erstes Ziel war der Discounter Aldi, bei dem ich mich mit Nahrung eindeckte, um frisch gestärkt in die 3. Etappe zu starten. Während ich auf dem Parkplatz frühstückte, merkte ich schon die Kraft der Sonne und das sollte erst der Anfang sein. Ein obligatorischer Kaffee an der Tanke war dann das Sahnehäubchen, denn ohne Kaffee geht bei mir gar nichts und dann gab ich richtig Gas.

Ich radelte relativ zügig Richtung Gelnhausen, einem Ort, wo ich normalerweise immer Halt machte, wenn ich Freunde in der Rhön besuchte. Im Leben hätte ich niemals dran gedacht, dass ich hier mal mit dem Fahrrad vorbei fahre. So zügig ich auch unterwegs war, um so mehr bremsten mich starke Anstiege mit bis zu 15% hinter Gelnhausen aus. Aber Komoot meinte es richtig gut, denn nach der extremen Steigung jagte mich das Navi einen Trail runter, der extrem steil und perfekt für Mountain-Bike’s war… jedoch ohne Gepäck!!! Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich diese Passage garantiert um fahren oder hätte das Bike geschoben.

Aber irgendwie meisterte ich auch das, bis ich schließlich Unterfranken erreichte und in den Spessart kam… der gab mir dann endgültig den Rest. Doch auch diese Strapaze nahm irgendwann ein Ende und der Radweg am Main war einfach ein Traum. Vorbei an Lohr am Main, war mein Ziel Karlstadt, wo ich meinen alten Kameraden Nick H. (wir hatten uns irgendwann 2007 oder 2008 zuletzt gesehen) zu Hause besuchte. Während wir bei Kaffee und Kuchen zusammen saßen und über alte Zeiten sprachen, nutze ich die Zeit, um auch meine Akkus zu laden, die doch ganz schön in Mitleidenschaft gezogen waren.

Ich hatte ihn auch schon von unterwegs wegen meiner Probleme mit der Schaltung kontaktiert und er besorgte mir kurzerhand mit Volker Rosenberger einen erfahrene Fahrradschrauber. Eigentlich hatte er seinen freien Tag, aber da er selbst auch begeisterter Radwanderer und Bikepacker ist, half er mir sofort aus der Patsche. Nach 30 Minuten, einem kürzen der Kette und ein bisschen fachsimpeln, war der Schaden behoben und danach verabschiedete ich mich, um meinen Gastgeber in Arnstein zu erreichen.

Hier wartete nach drei Tagen ein richtiges Bett bei meinem Camper-Kollegen Kalle H. auf mich. Verköstigt wurde ich mit Steak, Rosmarin-Kartoffeln, karamelisierten Zwiebeln, sowie Salat und wer seinen Kochkünste kennt weiß, wie sehr das Essen schmeckte. Runtergespült wurde das ganze mit Weizen, genau richtig nach 113 km, welches auch die bisher längste Etappe war.

Da Kalle aber am nächsten Tag arbeiten musste, wurde der Abend auch nicht zu lang, was mir auch entgegen kam, denn am nächsten Tag lag wieder eine richtig knackige Etappe durch die Rhön vor mir. Dazu kam noch schmerzende Oberschenkel und ein deutlich spürbarer Muskelkater.

Zum ersten Mal überlege ich, ob ich die nächsten zwei Tage meine Etappen verkürze, um meinen Körper etwas zu schonen, denn schließlich soll die Tour auch noch Spass machen.

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